Tipps für die Praxis

Wann sollte man üben?

 

Zu welcher Tageszeit man die Lektionen besucht, ist prinzipiell frei, der Abend eignet sich jedoch besonders. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass nach einem arbeits- und oft sorgenreichen Tag die Lektionen geistige Anspannung und Muskelspannungen lösen und die folgende Ruhephase umso erfrischender sein wird. Hat man gleich nach der Lektion Zeit, sich zuhause auszuruhen, wirkt die erlernte Orientierung umso besser. Die letzte Mahlzeit sollte mindestens eine Stunde zurückliegen.

 

Morgens nach dem Erwachen und noch im Bett strecke man sich eine, zwei Minuten lang und versuche, das allgemeine Gefühl zu erinnern, das die Lektion am Vorabend hinterlassen hat. Es lohnt sich, zwei oder drei der Bewegungen, an die man sich noch erinnert, zu wiederholen. Tagsüber, während man mit anderen Dingen beschäftigt ist, kann man von Zeit zu Zeit an die Lektion des Vortages denken und überprüfen, ob sie schon spürbare Veränderungen in der Bewegung gezeigt hat. Manchem mag das leichter fallen, wenn er sich dafür feste Zeiten festsetzt, wären es auch nur einige Sekunden pro Anlass. Wann immer man die Lektion des Vortages erinnert, fasst sie in einem fester Fuß und die folgenden Schritte lassen sich darauf aufbauend leichter gehen.

 

Wie lange sollte man üben?

 

Die Dauer einer Lektion liegt bei etwas über einer Stunde.

Damit die Unterrichtszeit optimal genutzt werden kann, ist es ratsam, 5 min. vor Beginn am Kursort einzutreffen.

Wie oft man jede Bewegung wiederholt, hängt vom individuellen Tempo des Übenden ab, es wird nicht erwartet, dass man jeweils immer mit der Gruppe Schritt hält. Man ist an jeder Stelle frei, bei einer interessanten Bewegung zu verweilen und erst später wieder in die Anleitung einzusteigen. Es geht nicht um Vollständigkeit, es kommt auf die  persönlichen Erfahrungen und Entdeckungen an.

Wie schnell jemand die Bewegungen ausführt, ist ebenfalls nicht festgelegt und mit der Zeit wird es wünschenswert und möglich, dass man die Bewegungen einerseits so langsam als möglich und andererseits  auch so schnell wie möglich ausführt. Schnell heißt aber nicht hastig!

 

Wo sollte man üben?

 

Die Lektionen in Bewusstheit durch Bewegung werden auf dem Fußboden durchgeführt, bringen Sie sich einen Teppich oder eine Matte mit. Der freie Platz sollte groß genug sein, um Arme und Beine seitwärts ausstrecken zu können, ohne dabei durch den Nachbarn oder andere Hindernisse gestört zu sein. Wer zunächst Schwierigkeiten hat, sich an den Fußboden zu gewöhnen, bringe sich zusätzlich eine dicke Decke mit.

Wer mit dem Liegen auf dem Rücken Schwierigkeiten hat, bringt sich eine geeignete Unterstützung für den Kopf, die Knie etc. mit. Hartweiche Unterlagen sind besonders geeignet, da sie dem Nervensystem klare Rückmeldung über diese Unterstützung geben. Fragen Sie ruhig nach, ob Ihr „Material“ den Zweck erfüllt.

 

Kleidung

 

Je weniger, desto besser; aber welche Kleidung auch immer: sie sei bequem, warm und behindere weder Bewegung noch Atmung. Keine Knöpfe oder Reißverschlüsse am Rücken! Da die Bewegungen sehr langsam, präzise ausgeführt werden und es viele Pausen gibt, kühlen manche Teilnehmer leicht aus: eine angenehme Decke und warme Socken könnten dann sehr nützlich sein.

 

Hören und Tun

 

Eine der wichtigsten Fähigkeiten, die man in den Übungsstunden erlernen kann ist es, den Anweisungen zuzuhören und gleichzeitig die erforderlichen Änderungen der Bewegung vorzunehmen. Es bedeutet: zu tun was man denkt und zu denken was man tut, keines dem anderen voraus oder hinterher. Einem guten Autofahrer fällt es leicht sich wärend der Fahrt zu unterhalten oder Wegänderungen umzusetzen, einem Anfänger fällt dies schwer. Er ist noch zu sehr mit dem Fahren selbst beschäftigt.

 

Ausruhen

 

Die Schüler werden immer wieder dazu angehalten, sich auszuruhen: Das bedeutet, man legt sich bequem flach auf den Rücken, die Beine ausgestreckt, die Arme neben dem Körper, die Augen - jedenfalls fürs Erste - geschlossen. Auch das Ausruhen wird vom Lehrer angeleitet. Es ist von größter Wichtigkeit zwischendurch eigene Pausen einzulegen oder eine Bewegung noch länger auszuprobieren wenn z.B. etwas Interessantes entdeckt wurde. Pausen liegen also in eigener Verantwortung, sind jederzeit möglich und ausdrücklich erwünscht.

 

Aufstehen

 

Nach dem Ausruhen steht man sehr langsam auf, um die Wirkung der Lektion nicht durch hastige Bewegungen abzumildern. Man dreht sich auf eine Seite, dann Knie und Arme anziehen und sich auf sie stützen, auf seine Vorderseite wenden und den Oberkörper langsam bis in die Hockstellung heben, eine Hand zwischen den Knien aufstützen, die andere außerhalb (links oder rechts) der Beine, dann richtet man sich - langsam! - auf.